Bericht5  
        Nun 
  ging es los auf die KMT(Knochenmarktransplantationsabteilung). Vorher mußte ich noch ein hammerhartes Aufklärungsgespräch 
  über mich ergehen lassen, meine Unterschrift geben, daß ich damit 
  einverstanden war, ist nicht einfach, soetwas ganz allein zu entscheiden. Dann 
  wurde mir noch gesagt, Sonja hätte, auch wenn die Transplantation erfolgreich 
  verläuft, dadurch daß Sie so eine besonders gefährliche Art 
  und Form der Leukämie hat, nur 45% Chance auf Heilung. Das war nicht besonders 
  ermutigend.
Die 
  KMT ist hermetisch abgeriegelt. Als erstes muß man klingeln und die Schwestern 
  öffnen per Knopfdruck die Tür. Nun geht es in die erste Schleuse. 
  Hier zieht man seine Kleidung und Schuhe aus und schlüpft in sterile Klinikkleidung 
  (wie die OP-Wäsche), dann werden die Hände dessinfiziert und kurz vorm 
  übertreten auf den Flur der Station zieht man sich Gummischuhe an, die 
  immer steril und gereinigt bereitstehen. Nun betritt man den Flur und die ersten 
  Male, bis man sich daran gewöhnt hat, ist es recht gespenstisch. Schaut 
  man den Flur entlang, befanden sich rechts die Patientenzimmer/Schleusen und 
  links waren Geräteraum, Personalräume, Küche usw. .Stille-durchdrungen 
  von ständigem Piepsen der Alarmklingeln der Patienten. Immer ein Arzt oder 
  eine Schwester auf dem Weg zu den Patienten. Auch die Patientenzimmer/Schleusen 
  waren zu diesem Flur hermetisch abgeriegelt. Jeder Patient lag alleine in seinem 
  Zimmer, hatte seine eigene Schleuse, die man als erstes betrat. Man durfte nur 
  Sachen mit hineinnehmen, die keimfrei waren. Alle Wäsche und auch Kuscheltiere 
  wurden vorher im Kochwaschgang gewaschen, neue Spielsachen gab es, aber nur 
  welche, die eingeschweißt waren. In der Vorschleuse befand sich ein Schrank 
  für Wäsche und persönliche Dinge,ein Tisch und ein Stuhl, vor 
  der Tür zum Zimmer hingen an der Wand die ganzen Pumpen und Geräte 
  für die Infusionen. Die Schläuche gingen dann durch ein Loch in der 
  Wand in das Patientenzimmer hinein, ein langer Schlauch, mehrere Meter Lang, 
  der dann an Sonjas Quintenkatheter angeschlossen war. Im 
  Zimmer keine Gardinen, ein Fenster, daß man nicht öffnen konnte, 
  kein Geräusch drang hier hinein, kein Bild an der Wand, alles so, daß 
  es immer nass dessinfiziert werden konnte, was täglich geschah. Ein Bett, 
  ein Nachtschrank, Videorecorder und Fernseher, zwei Stühle. Über dem 
  Bett die Klimaanlage an der Zimmerdecke, durch welche das Zimmer mit keimfreier 
  Luft versorgt wurde. Neben dem Bett ein Gerät zur Überprüfung 
  des Herzens. An der Wand sah es aus, wie auf einer Intensivstation. Eine Tür 
  führte zu einem kleinen Bad, alles aus Metall, damit es gut gereinigt werden 
  kann, die ganze Zeit gab die Klimaanlage dort ein blubberndes Geräusch 
  von sich, welches ich nie vergessen werde.Nun 
  ging es los...............
          
     
 
 
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